Wasser
Wasser in Afrika

"Kein Wasser – keine Zukunft" - mit diesen Worten brachte der ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan den Zweck der UNESCO Kampagne „Wasserdekade 2005-2015" (International Dekade “Water For Life") auf den Punkt.

Wasser ist nicht nur zum Leben wichtig, sondern auch für die Entwicklung der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Umwelt. Verschmutztes Trinkwasser führt zur Verbreitung von Krankheiten wie Cholera, Durchfall- und Wurmerkrankungen. Das Fehlen von sanitären Anlagen wiederum begünstigt die Verschmutzung der überlebenswichtigen Wasserressourcen. Viele Menschen in Subsahara-Afrika finden sich in einer Art Teufelskreis wieder, aus dem sie ohne Unterstützung kaum ausbrechen können. Obwohl der nachhaltige Umgang mit Wasser einen bedeutenden Stellenwert in der zivilgesellschaftlichen Entwicklung einnimmt, wird dem Thema vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Frauen und Wasser in Afrika

Aktuelle Studien der Weltgesundheitsorganisation zeigen, dass 40 Prozent der Menschen in Subsahara-Afrika keinen Zugang zu einer gesicherten und sauberen Wasserversorgung haben. Über einen eigenen, "modernen" Leitungswasseranschluss in der Wohnung, im Haus oder im Hof, verfügen gerade mal 16 Prozent.
Weiterhin zeigen die Studien, dass mehr als 69 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu ausreichender sanitärer Einrichtung haben. Knapp die Hälfte der Bevölkerung muss ihr Geschäft im freien verrichten oder auf hygienisch zweifelhafte Anlagen zurückgreifen. Immerhin 20 Prozent können sanitäre Einrichtungen benutzen die sie sich oftmals mit vielen anderen Menschen teilen müssen. 
In konkreten Zahlen bedeutet dies: 330 Millionen Menschen beziehen ihr Trinkwasser von ungesicherten, teilweise verschmutzten Quellen wie beispielsweise Oberflächengewässern; 565 Millionen können keine ausreichende Versorgung mit sanitären Anlagen in Anspruch nehmen.
(Quelle: WHO/UNICEF Progress on sanitation and drinking water)

Die Millenniumsziele, die im Jahr 2000 von Vertretern der UNO, der Weltbank, der OECD und mehreren NGOs formuliert wurden, greifen aus diesem Grund unter anderem das Thema Wasser auf. 
(Siehe hierzu: Millenniumszielvorgaben).

In den letzten Jahren ist bei der Auseinandersetzung mit Wasser ein Aspekt besonders in den Fokus gerückt: Der Klimawandel. Für Afrika ist der Klimawandel kein unausweichliches Zukunftsszenario, sondern bereits heute spürbar. Während sich die reichen Industrienationen im Zuge internationaler Meetings um Verantwortung, Maßnahmen und vor allem Gelder streiten, leidet der Kontinent, der nur für einen Bruchteil der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, ganz besonders unter den klimatischen Veränderungen.

Mehr zum Thema Klimawandel und seinen Auswirkungen in Afrika unter gesichter-afrikas.de