HIV/AIDS in Uganda
In Uganda leben 530.000 Menschen mit HIV und AIDS. Über 800.000 Menschen sind bereits an den Folgen der Immunschwäche-Krankheit gestorben. Etwa 20 % aller ugandischen Kinder sind Aidswaisen.
Bis 2004 galt die ugandische AIDS-Politik als eine der fortschrittlichsten auf dem ganzen Kontinent. Die Zahl der HIV-Infizierten liegt heute bei etwa 6 % der Bevölkerung, im  Jahr 1992 waren es noch 15 %. Dieses Ergebnis wurde durch gezielte Aufklärungs- und Gesundheitspolitik und die Stärkung von Frauen in der Gesellschaft erreicht. 1987 hatte der noch heute regierende Präsident Yoweri Museveni als eines der ersten afrikanischen Staatsoberhäupter das Problem Aids offen angesprochen. Weil keine Therapie und kein Geld für Kondomkampagnen zur Verfügung standen, hielt er seine Männer zur Treue an. »Zero-grazing« nannte er das in Anspielung auf Rinder, die nur auf der eigenen Wiese »grasen« sollen. Die landwirtschaftliche Metapher wurde von der überwiegend ländlichen Bevölkerung verstanden. Während die Neuinfektionsrate Anfang der 90er Jahre noch bei 15 % lag, ist sie im Jahr 2001 auf 5 % gesunken. Außerdem sank die Zahl der AIDS- Toten von 110.000 im Jahr 2001 auf 78.000 im Jahr 2005.
Im Zuge dieser Aufklärungspolitik kamen viele namhafte AIDS-Forscher nach Uganda und dem Land wurden Hilfsgelder zur Verfügung gestellt, wodurch eines der fortschrittlichsten AIDS-Bekämpfungsprogramme der Welt aufgebaut werden konnte. Das jährliche Spendenaufkommen hat sich weltweit seit 2001 auf rund 10 Milliarden Dollar verfünffacht – Uganda ist einer der Hauptempfänger.
Im August 2004 verkündete Präsident Museveni allerdings, dass die Regierung ihre bisher erfolgreiche Strategie im Kampf gegen HIV/AIDS aufgebe und die ugandischen HIV/-AIDS-Programme, wie von den USA gefordert, den Aufruf zur Abstinenz und nicht mehr Aufklärung und die Verwendung von Kondomen ins Zentrum ihrer Präventions-Politik stellen. Auslöser für diese Änderung der Politik war vermutlich der Fonds des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush (President`s Emergency Plan for Aids Relief), der Entwicklungshilfe für HIV/AIDS-Programme vergeben hat. Bewerberstaaten konnten im Rahmen der Initiative jedoch nur Fördermittel erhalten, wenn sie sich an die Richtlinien der Bush-Regierung hielten. So durfte der Schwerpunkt nicht mehr auf der Anwendung moderner Verhütungsmethoden liegen.
Nun läuft Uganda Gefahr, dass die neue Ausrichtung der HIV/AIDS-Programme die bisherigen Erfolge zunichte macht.

Trotz der intensiven Aufklärungsarbeit leben in Uganda heute 2 Millionen AIDS-Waisen, auf dem gesamten Kontinent sind es bereits 12 Millionen und bis 2010 wird die Zahl auf vorrausichtlich 15,7 Millionen Kinder steigen, die ihre Mutter, ihren Vater oder auch beide verloren haben. (http://www.unicef.de/index.php?id=3790). Nach dem Tod ihrer Kinder sind es häufig die Großmütter, die dann für ihre Enkelkinder sorgen, knapp die Hälfte der AIDS-Waisen Afrikas, wächst bei ihnen auf.
http://www.helpage.de/aktuell.php?akt=afoto 
Oft sind die Kinder aber auch sich selbst überlassen. In Uganda ist aus diesem Grund ein besonderes Projekt entstanden, bei dem infizierte Eltern, hauptsächlich Mütter, für ihre Kinder so genannte „Memory Books“, Erinnerungsbücher, verfassen. Hierbei schreiben sie ihre Familiengeschichte, ihre Kindheitserinnerungen oder auch Zukunftswünsche auf und setzen sich gemeinsam mit ihren Kindern intensiv mit ihrem bevorstehenden Tod auseinander. In Form von Geschichten, Märchen und Liedern werden Familienerinnerungen, Werte und Traditionen vermittelt. Henning Mankell startete, zusammen mit der Organisation Plan International, dieses wichtige Projekt, das er in seinem Buch "Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt" dokumentiert hat. Er erzählt von seinen Reisen nach Uganda, seinen Gesprächen mit AIDS-Kranken und von den “Erinnerungsbüchern”. Die Münchener Dokumentarfilmerin Christina Graf hat das Projekt in einem Film Memory Books - damit Du mich nie vergisst verfilmt. http://www.kino.de/kinofilm/memory-books-damit-du-mich-nie-vergisst/88426

Der Dokumentarfilm Zukunft für Nalongos Kinder? Aids-Waisen in Uganda von Martin Buchholz berichtet von Kindern, die er vor 11 Jahren bei Dreharbeiten kennen gelernt hat und die mittlerweile ihre Eltern verloren haben.

Für das Jahr 2009 plant Ugandas Regierung neue HIV-Präventionen, so sollen alle Männer und Jungen zu einer freien Beschneidung mobilisiert werden, da diese die Ansteckungsrate von HIV und somit die Zahl der AIDS-Erkrankten senken soll.
(weitere Informationen hierzu unter: http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=239385)